Hilfsmittel

#WeildasLebensichbewegt

Leben statt leiden

Homecare-Versorger sind für Patient:innen mit einem künstlichen Darmausgang oder Blasenkatheter-Anwender:innen unverzichtbar. Sie sind für viel mehr als das benötigte Material zuständig: Sie zeigen, wie die Produkte benutzt werden und geben professionellen Rat.

Den richtigen Beutel oder Schlauch, Tipps bei Hautproblemen, zur richtigen Ernährung, psychologische Unterstützung: Homecare-Unternehmen sind enorm wichtig für Patient:innen, die ein Stoma (künstlicher Darmausgang) haben oder ihre Blase mit Hilfe eines Katheters leeren müssen. Die Tätigkeit der Versorger umfasst viel mehr, als die Betroffenen regelmäßig und pünktlich mit dem benötigten Material zu versorgen – was aber auch lebenswichtig für die Betroffenen ist. »Ich bin oft nicht nur der Hilfsmittelieferant, sondern ich bin auch ein bisschen Psychologe und Unterstützer«, sagt Fachberaterin Christina Kunkel, die Menschen betreut, die ihre Blase mit einem Katheter leeren müssen. Beim so genannten Intermittierenden Selbstkatheterismus (ISK) aufgrund einer Blasenentleerungsstörung wird nicht dauerhaft ein Katheter gelegt, sondern die Blase wird bei Bedarf selbst entleert.

Versorgung beginnt schon in der Klinik
Expert:innen wie Christina Kunkel sehen Patient:innen im Idealfall schon sehr bald nach einer Operation im Krankenhaus. Sie übernehmen und organisieren dann gemeinsam mit den Hausärzt:innen den Übergang zur ambulanten Versorgung der Betroffenen zu Hause. Dort helfen sie den Patient:innen weiter dabei, die nötigen medizinischen Hilfsmittel richtig anzuwenden. Sie bringen den Menschen darüber hinaus bei, wie sie mit den Produkten im Alltag umgehen können und was zusätzlich zu beachten sei, sagt Christina Kunkel. »Die Begleitung von Patient:innen ist wirklich sehr eng«, sagt sie.
Sehen Sie hier einen Film über die ISK-Versorgung

Unterstützung in Alltagsfragen
Bei der Anlage eines künstlichen Darmausgangs ist die Rolle der Versorger ähnlich. Sie übernehmen so früh wie möglich die Einweisung und den alltäglichen Umgang mit dem Stoma. Der Viszeralchirurg und Leitende Oberarzt Dr. Peter Ambe empfiehlt den Kontakt zum späteren ambulanten Versorger sogar schon vor einer Operation. »Damit eine Verbindung entsteht«, erläutert er. Auch Stoma-Therapeut Kai Scheinig betont, dass die Unterstützung der Stoma-Expert:innen weit über die reine Anwendung hinaus geht. »Ich helfe den Patient:innen mit dieser neuen Situation umzugehen«, sagt er. Das könne beispielsweise auch die ganz praktische Frage sein, welche Kleidung die Betroffenen tragen können. »Im Prinzip kann ich den Stoma-Betroffenen fast jede Sorge nehmen. Ich kann alles mit einem Stoma machen«, so Kai Scheinig.
Hier erfahren Sie in einem Film mehr über die Stoma-Versorgung

Hochwertige Produkte sichern Lebensqualität
Arbeiten, reisen, Fallschirm springen – mit einem Stoma oder beim ISK ist all das fast immer möglich. Neben dem richtigen Umgang mit den notwendigen Produkten sorgt dafür auch deren Qualität. Die Hersteller entwickeln diese immer weiter, um sie noch sicherer zu machen und damit auch die Lebensqualität der Patient:innen zu steigern. Bei den Produkten habe sich in den vergangenen Jahren viel getan, sagt Daniela Hitzler. Ihr Sohn Dominik kam mit Spina bifida auf die Welt, einer Fehlbildung der Wirbelsäule und des Rückenmarks, einem so genannten offenen Rücken. Die Utensilien für den nötigen ISK seien über die Jahre kleiner und handlicher geworden. »Das ist toll«, sagt Daniela Hitzler.
Lesen Sie hier mehr über Dominiks Umgang mit dem Katheterisieren.

Nicole Engel hat seit mehreren Jahren ein dauerhaftes Stoma, das ihr wegen einer Morbus Crohn-Erkrankung gelegt wurde. Wenn sie unterwegs ist, hat sie immer ihr »Stomatäschchen« für die notwendigen Produkte dabei. Mit den Produkten fühlt sie sich absolut sicher und kann damit unternehmen, was immer sie möchte. »Man kann mit einem Stoma alles machen«, sagt sie.
Lesen Sie hier mehr über Nicole Engels Erfahrungen mit ihrem Stoma.


Dominik L. auf YouTube
Nicole E. auf YouTube
Playlist Faktor Lebensqualität auf YouTube

Faktor Lebensqualität bei Facebook
Faktor Lebensqualität bei Twitter
Faktor Lebensqualität bei Instagram



Pressekontakt
Kampagnenbüro Initiative Faktor Lebensqualität

c/o Fischoeder Kommunikationsberater
Kadettenweg 6
12205 Berlin
Tel: +49 30 28044697
Email: christof@fischoeder-kommunikationsberater.de
Web: www.fischoeder-kommunikationsberater.de
  • Weitere Artikel zum Thema
  • BVMed-Whitepaper Hilfsmittelversorgung fordert Anspruch auf Therapieberatung und -management

    Der BVMed legt in einem umfangreichen „Whitepaper Hilfsmittelversorgung“ konkrete Maßnahmenvorschlägen zur Stärkung der Hilfsmittelversorgung vor. Er plädiert außerdem für die Stärkung ambulanter Strukturen durch Einbeziehung qualifizierter Fachkräfte der Hilfsmittel-Versorger vor. Der deutsche MedTech-Verband fordert unter anderem die Einführung eines Anspruchs der Versicherten auf Therapieberatung und -management, insbesondere bei Versorgungen mit beratungsintensiven Hilfsmitteln in komplexen Versorgungssituationen. Außerdem sollten auch die Fachkräfte der Hilfsmittel-Leistungserbringer in komplexe ambulante Versorgungsfälle einbezogen werden. Das BVMed-Whitepaper enthält zudem Vorschläge, um die Chancen der Digitalisierung besser zu nutzen und Bürokratie abzubauen. Mehr

  • BVMed: ePA-Zugriffsrechte im Hilfsmittelbereich nachbessern

    In der aktuellen Diskussion um die elektronische Patientenakte (ePA) hat der BVMed Nachbesserungen bei den Zugriffsrechten gefordert. So sei es für die Ermittlung der notwendigen Versorgung von Patient:innen für Gesundheitshandwerke, Sanitätshäuser und Homecare-Versorger unter anderem wichtig, ärztliche Dokumente und Erhebungen einzusehen, die heute nur mit viel Aufwand und Zeitverzug einbezogen werden können. Deshalb benötigen die Hilfsmittel-Leistungserbringer und Homecare-Versorger Lese- und Schreibrechte auf die ePA. Mehr

  • Spezialisierte Pflegefachkräfte in die Versorgungskonzepte einbinden

    Der BVMed unterstützt das Ziel der Bundesregierung, mit einem Pflegekompetenzgesetz die Befugnisse von Pflegefachkräften ihren Kompetenzen entsprechend auszuweiten. Das Bundesgesundheitsministerium hatte dazu Ende Dezember 2023 ein Eckpunktepapier vorgelegt. „Es ist gut, dass nun ein umfangreiches Konzept diskutiert wird, um die Pflege besser bei der Gestaltung einer qualitativ hochwertigen Versorgung einzubeziehen“, so BVMed-Expertin Juliane Pohl. Dabei müssten alle zur Verfügung stehenden Pflegeexpert:innen in die Versorgungskonzepte eingebunden werden. Mehr


©1999 - 2024 BVMed e.V., Berlin – Portal für Medizintechnik